Psychologische (Online)Beratung & Coaching
 mit Stephanie Pfeifer

"Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung."
(Antoine de Saint-Exupery)



Die kindliche Entwicklung verläuft immer individuell: So entwickeln sich einige Adoptiv- und Pflegekinder trotz schwerer Belastungsfaktoren in der frühen Kindheit weitgehend unauffällig und gut, während andere mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, obwohl sie bereits als Baby in ihre neue Familie gekommen sind.

Ist Ihr angenommenes Kind irgendwie anders als andere gleichaltrige Kinder, sind Sie immer wieder stark gefordert? Zeigen sich bei Ihrem Adoptivkind oder Pflegekind Verhaltensauffälligkeiten oder psychische Probleme, die Sie beunruhigen? Kommen Ihnen manche der folgenden Beispiele und Symptome bekannt vor?

  • Distanzlosigkeit im Umgang mit anderen Personen
  • Geringe Stressresistenz, erhöhte Alarmbereitschaft und Anspannung, vor allem in Gruppen;
    Weglaufen/nicht bei Ihnen bleiben, Hyperaktivität oder Verdacht auf ADHS
  • Erhöhtes Kontrollbedürfnis und dominantes Verhalten, z.B. sich ständig in Gespräche einmischen, alles bestimmen und Erster sein wollen
  • Schwierigkeiten, Regeln einzuhalten, Grenzüberschreitungen, Provokationen
  • Schwierigkeit, sich in eine Gruppe einzufügen und echte Freunde zu finden, Außenseiter sein
  • Geringe Frustrationstoleranz und Impulskontrolle, Störungen der AffektregulationWutanfälle, Aggressionen 
  • Schul- und Lernprobleme, Konzentrationsprobleme und schnelle Ablenkbarkeit, Vermeidung von Anstrengung
  • Gefühle in sich hineinfressen; Überangepasstheit
  • Geringer Selbstwert
  • Schwierigkeiten, mit Veränderungen umzugehen, z.B. Urlaub oder alltägliche Änderungen
  • Essen horten, Lügen, Stehlen
  • Ängste, Verlustängste, Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Bettnässen, Nägel kauen, Kopf- oder Bauchschmerzen

Einige der oben genannten Verhaltensweisen können natürlich in unterschiedlichen Ausprägungsgraden in der Entwicklung jedes Kindes auftauchen: Denken Sie zum Beispiel an die Trotzphase, die zwar anstrengend sein kann, jedoch völlig normal, und wichtig für die kindliche Entwicklung ist. Manche Adoptiv- und Pflegekinder zeigen jedoch Teile von oben genannten Verhaltensweisen und Auffälligkeiten, die durch frühe Traumata, wie z.B. Vernachlässigung, Heimaufenthalt, Wechsel der Bezugspersonen, mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft (mehr dazu unter Fetale Alkohol-Spektrumstörung FASD) oder vorgeburtlichen Stress bedingt sind. Auch die alleinige Tatsache, von der leiblichen Mutter weggeben worden zu sein, stellt bereits eine traumatische Erfahrung dar, ganz gleich, wie liebevoll und fürsorglich Sie ihr Kind aufgenommen haben. Internationale Untersuchungen zeigen, dass psychische Belastungen bis hin zu Traumatisierungen bei Pflegekindern eher die Regel als die Ausnahme sind.

Wie ist ein Entwicklungstrauma definiert?

Bindungsschwierigkeiten und Frühtraumatisierung als mögliche Ursache für ein verhaltensauffälliges Adoptiv- oder Pflegekind

Laut ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) stellt ein Trauma ein Erlebnis von außergewöhnlicher Bedrohung mit katastrophalem Ausmaß dar (kurz oder langanhaltend), dass bei fast jedem Menschen eine tiefe Verzweiflung auslösen würde. Von einem Bindungs- oder Entwicklungstrauma wird dann gesprochen, wenn die auslösende Gefahr und der fehlende Schutz des Kindes durch eine verlässliche Bindungsperson sehr früh im Leben stattgefunden haben. Dies hinterlässt Spuren im noch nicht ausgereiften und stark empfindlichen Gehirn, und somit Spuren im Leben der Kinder: So können verschiedenste Bereiche wie beispielsweise Bindung, Emotions- und Verhaltensregulation, geistige Entwicklung oder das Selbstkonzept beeinträchtigt sein. 

Mein Ansatz im Rahmen der psychologischen (Online)Beratung besteht nicht darin, Sie von diesem Risiko abzuschrecken! Sondern vielmehr darin, Sie als Eltern gut zu informieren: Information und Aufklärung im Vorfeld können helfen, ein Kind mit einem schwierigen Start ins Leben sicherer zu begleiten.  

Wie kann psychologische (Online)Beratung Adoptiv- und Pflegeeltern unterstützen?

Durch mein psychologisches Hintergrundwissen und meine persönliche Erfahrung als Adoptivmama biete ich Ihnen gerne ein offenes Ohr für psychologische Beratungs- und Entlastungsgespräche, die online per Videoberatung bzw. auf Wunsch auch persönlich in 1230 Wien durchgeführt werden. Aus meiner Sicht ist es sehr bedeutsam, zu verstehen, was in verletzten Adoptiv- oder Pflegekindern vorgeht, denn ein auffälliges Verhalten hat IMMER einen Grund aus Sicht der Kinder. Den Faktoren Sicherheit und Bindung kommt hier eine wesentliche Bedeutung zu. Häufig ist es hilfreich, wenn Sie als Eltern die Rahmenbedingungen und Ihre Haltung im eigenen Familienleben überdenken. Ich sehe es als meine Aufgabe an, Sie in Ihrer Elternrolle als Experte für Ihr Kind zu stärken, denn keiner kennt Ihr Kind besser als Sie. Eine gute Eigenregulation und Ausgeglichenheit ist im Zusammenleben mit einem frühtraumatisierten Kind von besonders wichtig. 

Gerne berate ich Sie hierzu: Wir reflektieren gemeinsam Ihre persönliche Familiensituation, und überlegen, welche Schritte künftig hilfreich sein könnten. Ich arbeite gerne mit der Neurobehavioralen Perspektive (nach D. Malbin) und mit Elementen des TBRI®: Trust Based Relational Intervention ist ein Modell, dass Eltern,  Bezugspersonen und Familien darin schult, effektive Unterstützung für Kinder mit einer Frühtraumatisierung zu geben. Es ist eine aus den USA stammende, ganzheitliche, bindungs- und evidenzbasierte, und traumabezogene Intervention, die auf das tiefergehende Verständnis der komplexen Bedürfnisse von Kindern aus schwierigen Verhältnissen abzielt. TBRI® nutzt Empowering Prinzipien, um physiologische/sensorische und Sicherheitsbedürfnisse anzusprechen, Connecting Prinzipien für Bindungsbedürfnisse, und Correcting Prinzipien, um angstbasiertes Verhalten zu vermindern. 

Hinweis: Eine Traumatherapie für Sie oder Ihr Kind wird im Rahmen der Psychologischen (Online)Beratung nicht angeboten.



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